Die Verbindung Hungertuch – Lützerath

 

Vertreibungen – hier und weltweit; Repressionen – hier und weltweit

Die Frage nach der Verbindung Christsein – Aktivismus/Aktivistsein

Als ChristInnen aktivistisch sein: passt das, ist das möglich?

 

Glaube, Theologie, Kirche, Religion – wie immer wir es nennen wollen/können, die Begriffe sind unscharf, z.T. mehrfach und widersprüchlich belegt, z.T. privatisiert, ungewollt, ungeliebt – wir müssten uns mal über Begrifflichkeiten unterhalten, v.a. wenn wir daran denken, dass Sprache immer auch Herrschaftsmittel ist.

 

Auf jeden Fall ist dieser gesamte Bereich – ist Gott – keine reine Privatsache. Dieser Bereich ist Teil der Gesellschaft, wird von ihr beeinflusst und beeinflusst sie – und das seit hunderten von Jahren: Religion hat politische Dimension: der Gott der Befreiung – unsere Verheißung. Und Befreiung umfasst das gesamte Menschsein: politisch, gesellschaftlich, ökonomisch, kulturell und religiös.

 

Und das bedeutet: wir tragen Verantwortung – als Mensch, als ChristInnen – für den Nächsten, die Welt, für die Schöpfung – für das Überleben, für ein gutes, gerechtes Leben für alle.

 

Wir tragen Verantwortung – und d.h. wir müssen handeln – wir können uns nicht Nichtverhalten. Wann, wie und wo wir handeln hängt dabei oft von den Gegebenheiten und den Dringlichkeiten ab. Die Einschätzung kann dabei unterschiedlich sein, doch ich denke, es gibt einen breiten Konsens, dass der Stop der fossilen Energieträger und die Gerechtigkeit für Mensch und Tier, für die gesamte Schöpfung untrennbar miteinander verbunden sind:

 

Befreiung für das Klima, Gerechtigkeit für die Schöpfung = Klimagerechtigkeit.

 

Und noch etwas persönliches: Ich bin Christin – ich bin Aktivistin, für mich geht das eine nicht ohne das andere. Ich möchte aufrecht stehen, möchte immer wieder aufstehen, ich möchte Staub aufwirbeln, möchte ein Eckstein sein.

 

 

Schlußimpuls:

 

Du stellst meine Füße

auf weiten Raum

die Würde der Menschen:

Der aufrechte Gang

auf Füßen

die tragen

und brechen

und heilen

Blumen

hast du ausgestreut

Unbeirrt

mit Narben

und auf Krücken

folgen wir

dieser goldenen Spur.

 

 

Vater unser

Du, Gott, bist uns Vater und Mutter im Himmel,

dein Name werde geheiligt.

Deine gerechte Welt komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf der Erde.

Das Brot, das wir brauchen,

gib uns heute.

Erlass uns unsere Schulden,

wie auch wir denen vergeben,

die uns etwas schuldig sind.

Führe uns nicht zum Verrat an dir,

sondern löse uns aus dem Bösen

 

Gott segne und behüte euch, Gott lasse sein Angesicht leuchten über Euch und sei Euch gnädig, Gott erhebe sein Angesicht auf Euch und gebe Euch seinen Frieden. Amen