Vierter Gottesdienst an der Kante

Kein Tanz ums Goldene Kalb

Gottesdienst des Lebens statt Götzenkult der Zerstörung

 

Sonntag, 2. August 2020, 18 Uhr an der Mahnwache Lützerath
auf dem Wendepunkt der L277

 

Erneut kamen viele Menschen zur Mahnwache Lützerath, um dort gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Und diesmal fand er wirklich "an der Kante" statt: In einer Prozession zogen wir bis unmittebar vor den Wall, in unmittelbare Nähe des Baggers.

Thema des Gottesdienstes war der in der Befreiungstheologie entwickelte Gegensatz vom Gott des Lebens in Fülle zum Götzen der Zerstötung und des Todes:

"Die Zerstörung von Landschaften, Dörfern und letztlich auch des Klimas durch den Tagebau folgt der herrschenden Logik einer alternativlosen Notwendigkeit, der sich alles unterzuordnen hat. Diese Logik wird (scheinbar!) plausibel gemacht z.B. durch das Dogma der billigen Energiesicherheit oder des wirtschaftlichen Standortvorteils durch die Braunkohle. Diese Logik bestimmt und unterwirft das Handeln all derer, die sie selbst erst geschaffen haben!

Biblisch gesprochen ist dies die Logik des Götzendienstes: Menschen unterwerfen sich dem, was sie selbst geschaffen haben. Es nimmt Macht über sie ein. Dagegen stellt die jüdisch-christliche Tradition den Gott des Lebens, der eben nicht zur Unterwerfung zwingt, sondern der befreit und das gute Leben in Fülle für alle ankündigt. Statt einem Götzendienst der Zerstörung, der Sachzwänge und der Unterwerfung zu huldigen, setzen wir den Gottesdienst an diesem guten Leben in Solidarität, Gerechtigkeit und Frieden.

Trauen wir uns, der Unterwerfung die Hoffnung entschieden entgegen zu halten!"

 

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein gemeinsames Essen an unserer Mahnwache, viel Zeit für Gespräche – und ein Konzert mit Gerd Schinkel.

 

Auch diesen Gottesdienst gibt es als Video.