Samstag, 16. Mai 2020, 17 Uhr,
Auf der Maibaumwiese, Borschemicher Str. 32, Ortseingang Keyenberg
© r-mediabase/H. Perschke
Unser Gottesdienst fand erfreulich und auch für uns überraschend viel Zuspruch: Etwa 160 Menschen waren gekommen, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Die Gestaltung war einerseits traditionell - mit Bläsern und Harfe - zum anderen aber eine für viele neue Form, den Widerstand gegen die Bedrohung durch den heranrückenden Bagger in christlicher Perspektive zu leben.
Wie in Corona-Zeiten schon üblich, gibt es den Gottesdienst auch als Video, für alle, die nicht dabei sein konnten. Außerdem haben wir einige Bilder und Impressionen eingestellt, die die ganz besondere Atmosphäre dieses Abends einfangen. Auch die spontane "Prozession an die Kante" können können sie anschauen, ebenso Antworten auf die Frage "Warum bin ich heute hier?" Und die Predigt kann man auch nachlesen.
Presseberichte:
Alle Fotos: © r-mediabase/H. Perschke
Einladung
Samstag, 16. Mai 2020, 17 h,
Auf der Maibaumwiese, Borschemicher Str. 32, Ortseingang Keyenberg
Der Bagger steht 200 m vor dem Dorfeingang Keyenberg. Während das Land unter Corona still steht und trotz ausstehender Leitentscheidung gräbt RWE weiter – bis an das Dorf heran. Versuche, die Öffentlichkeit auf diese Situation aufmerksam zu machen und mit Aktionen wie einer Menschenkette dagegen zu protestieren, wurden – unter Verweis auf Corona – verboten.
In dieser Situation akuter Bedrohung lud die Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen” – in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theologie und Politik, Münster, mit Unterstützung des Katholikenrats Düren, dem ev. Kirchenkreis Jülich und dem Bündnis „Alle Dörfer bleiben” – zu einem Gottesdienst ein: „an der Kante”, mit Blick auf den näher rückenden Bagger.
Thema des Gottesdienstes ist der Schutz des Dorfes, seiner Menschen – und nicht zuletzt seiner Kirche. Die für 2023 geplante Zerstörung Keyenbergs ist Teil noch viel größerer, weltweiter Zerstörung. Der Gottesdienst will daher einen explizit christlichen Blick auf die Beziehung von Menschen und “Mitwelt” werfen. Er thematisiert die Schöpfung als Geschenk Gottes – ihre Bewahrung als Aufgabe und Herausforderung für alle Christ*innen, ihre Zerstörung als Zurückweisung göttlicher Fürsorge, als Bruch des Bundes zwischen Gott und den Menschen. Und nicht zuletzt will er Hoffnung machen: Auf eine Welt, die nach Gerechtigkeit für die ganze Schöpfung strebt, eine Welt, die erste Schritte macht auf dem Weg zum Reich Gottes auf Erden.