Immer wieder: Dem Rad in die Speichen fallen

Von RWE abgerissenes Kreuz wieder aufgerichtet

20.3.22

Fünf Monate stand unser gelbes Kreuz in Lützerath – hinter dem Wall, im Tagebauvorfeld. Wer den Blick auf den bedrohlich vorrückenden Bagger richtete, hatte meist auch das Kreuz im Blick: Ein Zeichen der Hoffnung, des Friedens, des Ausgleichs - und des Widerstands.

RWE hat es abgesägt, am 24. Februar, nach dem Polizeieinsatz, nachdem alle gelben Xe und zahlreiche Teddybären vom Wall gerissen und mit dem Bulldozer zusammengeschoben waren.

Nicht die übliche Security, die Leiharbeiter, die hier täglich ihre Schichten schieben, haben es getan. Nein, es waren die „Bessergestellten“, die RWE-Mitarbeiter, offenbar auf besondere Anweisung. Die Polizei stand dabei, schüttelte den Kopf und sprach von „Kindergarten“.

Heute haben wir es wieder aufgerichtet.

 

Den anschließenden Gottesdienst feierten wir auf dem Feld der neuen Lützerather Gruppe "Kollektive Landwirtschaft", zwischen - im Angesicht des Baggers - frisch eingesäten Möhren, Radieschen, Erbsen ...

Hier zum Video, hier zur Predigt.

Eindrücke von Kreuzaufstellung und Gottesdienst                                                  alle Fotos: UPA

Bemerkenswerte Urteile in Mönchengladbach

Drei Prozesse - drei Freisprüche

Sänger*innen von Lebenslaute vor dem Amtsgericht Mönchengladbach
Sänger*innen von Lebenslaute vor dem Amtsgericht Mönchengladbach

14.3.22

 

Alle drei wegen Hausfriedens-bruchs angeklagten Aktivist*innen von Lebenslaute wurde vom Amtsgericht Monchengladbach freigesprochen. In der Begrün-dung des Gerichts heißt es u.a.: Da RWE massiv in das Eigentum anderer eingreife, müssten sie einen kleinen Hausfriedensbruch auch hinnehmen!

 

 

Die vollständige Begründung hier:

 

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Urteilsbegründung zu Lebenslaute.pdf
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Einladung zum Gottesdienst an der Kante

„Und sie aßen alle und wurden satt.“ (Mt 15,37)

Sonntag, 20.3.22., 15 Uhr in Lützerath

 

Sieben Brote und wenige kleine Fische – und 4000 Menschen werden satt, ein Wunder der Gemeinschaft. Jeder 10 Mensch auf der Welt hungert (811 Millionen), satt zu werden ist für sie ein Wunschtraum. Die seit langem bestehende extreme Verteilungs-Ungerechtigkeit wird jetzt zusätzlich verschlimmert durch die Folgen des Klimawandels - und des Krieges. Den die Armen dieser Welt leiden unter den Teuerungen am stärksten.

Gleichzeitig leben viele Menschen vor allem der reichen Länder im materiellen Überfluss – und merken, dass sie trotzdem nicht „satt werden“.

Vielleicht gebe es eine Lösung: "Wer zwei Unterkleider hat, gebe dem ab, der keines hat; und wer Speise hat, tue ebenso." (Lk 3,11)

 

Corona: Wir bitten um Beachtung der 3G-Regel, halten Abstand. Nachverfolgungslisten (nur für den internen Gebrauch) liegen aus.

 

Im Anschluss an den Gottesdienst halten wir ein (kurzes) KiDl-Plenum.

Bagger nur noch 119 m vor Lützerath

David gegen Goliath

Foto: B. Schnell

10.3.22

Nach der gestrigen Pressekonferenz, in der es um den von RWE nicht eingehaltenen Mindestabstand von 400 m zur Wohnbebauung ging, liefen zahlreiche Menschen an die Kante, um gegen diesen Skandal zu protestieren. Eigentlich hätte der Bagger stoppen müssen - aber unter Mißachtung aller Sicherheitsvorschriften setze er sein Zerstörungswerk fort. Ein (externes) Video vom laufenden Bagger gibt es hier, die Pressekonferenz ist hier dokumentiert.

alle Fotos: UPA

„Wenn doch endlich mal einer käme ...“

KiDl-Gottesdienst am 6.3.22 an der Manheimer Kirche

Wir haben heute mit

einem Gottesdienst im

Kirchenportal den

Kirchhof in Manheim

"in Anspruch genommen":

Für die Menschen,

den Frieden,

die Schöpfung

und für Jesus Christus.

 

 

 

 

 

Hier zu Video und Predigt.

Andacht der Fassungslosigkeit

27.2.22

Wir sind heute in einer Prozession an den Wall gegangen, um der am vergangenen Montag von RWE - entgegen der Auflagen des OVG Münster - getöteten Mitgeschöpfe zu gedenken. Eine "Abordnung" ging auch über den Wall und legte einen Kranz am Ort der Zerstörung ab.

Hier das Video von Prozessionund Andacht, hier zur Predigt.

Einladung zum Gottesdienst an der Kante

„Wenn doch endlich mal einer käme ...“

Sonntag, den 6.3.22, 15 h (nach dem Waldspaziergang) an der Manheimer Kirche

 

„Wenn doch endlich mal einer käme und mit der Faust auf den Tisch schlüge" - der Ausspruch einer KiDlerin im Gespräch über die Situation in Manheim. Ein Stoßseufzer der Verzweifelung, der Ohnmacht angesichts des Zustandes unserer Welt. Anstatt schnell und konsequent auf die drohende Klimakatastrophe zu reagieren, erleben wir ein „weiter so“ der Gewalt, Zerstörung und immer größerer Ungerechtigkeit.

Wenn doch einer käme, der es richtet: ein frommer Wunsch, ein Ausweichen - oder Besinnung auf Kraftquellen, die uns dazu befähigen, uns weiter einzusetzen für eine andere, bessere Zukunft.

Diesen Gedanken wollen wir gemeinsam nachspüren, Raum geben und ein Zeichen der Hoffnung setzen.

Viel Polizei in Lützerath

Situation unübersichtlich - Camp und Häuser wohl nicht in Gefahr - Bleibt informiert!

24.2.22

Nach einem Zwischenfall an der Kante - es wurden wohl Steine auf den Bagger geworfen - ist im Morgen ein größeres Polizeiaufgebot in Lützerath eingerückt, auch ein Hubschrauber sei vor Ort. Haltet euch informiert über die einschlägigen Twitteraccounts:

Einladung zur Prozession an die Kante

Andacht der Fassungslosigkeit

So 27.2.22, 14 h, Lützerath

 

Schon wieder hat RWE Tatsachen geschaffen: Entgegen der Vorgaben des OVG Münster wurden im Tagebauvorfeld bei Lützerath Bäume gefällt, unsere Mitwesen getötet. Wir werden daher am Sonntag in einer Prozession an diesen Ort der Zerstörung gehen, um dort gemeinsam unsere Trauer, unsere Wut, unsere Fassungslosgkeit auszudrücken und zu teilen.

Ein Kreuz für den Kohle-Kreisel

Fotos: Barbara Schnell

14.2.22

Ein Kreisverkehr begrüßt bei Jackerath die Autofahrer, die von der A61 Richtung Erkelenz fahren: Willkommen in NRWE - zur Verdeutlichung mit Braunkohle "verziert". Seit dem letzten Sonntag wird die Kohle durch ein gelbes Kreuz kontrastiert - eines der Symbole des Widerstands gegen das klimazerstörende Geschäftsmodell von RWE.

Ein weiteres Kreuz wurde am 8. Januar aufgestellt - in Erinnerung an den inzwischen vierten Jahrestag der Zerstörung des Immerather Domes - an der früheren Abzweigung von Lützerath nach Immerath. Der Sturm hatte es umgeworfen - jetzt steht es wieder!

Einladung zum Gottesdienst an der Kante:

Aus dem Leben der vor uns Kämpfenden - ­für ­unser Leben ­als ­Kämpfende

Sonntag, den 13. Februar, ca. 15 h (nach dem Dorspaziergang),
an der Eibenkapelle Lützerath

 

"Selig sind die, die verfolgt werden,
weil sie die Gerechtigkeit
lieben,
denn ihnen gehört
Gottes Welt." (Mt 5,10)

 

Am 12. Februar ging eine Aktivisti am Rande eines von Verwüstung bedrohten Dorfes. Sie war auf dem Weg zu einem Treffen von Bäuer*innen und lokalen Aktivisti … Am 12. Februar 2022 in Lützerath?  Durch Braunkohletageabbau bedroht? Zur Verteidigung der 1,5°-Grenze?

Nein, es war die Ordensschwester und Gemeindearbeiterin Dorothy Stang, die am 12. Februar 2005 am Rande des Amazonasdorfes Anapú im brasilianischen Bundesstaat Pará auf dem Weg zu einem Gemeindetreffen war und dort auf ihren von Großgrundbesitzern gedungenen Mörder traf. Sie war unterwegs, den Regenwald am Amazonas zu schützen und die LandarbeiterInnen vor Ort zu unterstützen.

Der Tod von Schwester Dorothy, einer weißen, us-amerikanischen Frau, hat die Öffentlichkeit erreicht - im Unterschied zu den vielen, für uns namenlosen indigenen Opfern. Im Gedenken an all diese feiern wir diesen Gottesdienst.

Aber gerade aufgrund ihrer Herkunft, kann Irmã (portugiesisch = Schwester) Dorothy für uns ein Beispiel sein, wie weit Solidarität gehen kann. Mit dem Gedenken an sie wollen wir sie ehren, aus ihrer Geschichte wollen wir Kraft schöpfen für unseren eigenen Kampf: für die Bewahrung der Schöpfung, für Klimagerechtigkeit.

 

Corona: Angesichts der steigenden Zahlen halten wir uns bitte an 3G und achten auf Abstände; zudem liegen wieder Listen aus. Bitte beachtet, daß Lützi lebt um Einhaltung von 2G+ bittet.

Hier geht es zum Video, hier zur Predigt über Sr. Dorothy Stang.

Waldspaziergang am Osterholz

6.2.22

Beim ersten Waldspaziergang am Osterholz entstand eine "Gedenkstätte" - hier ein paar Impressionen:

Einladung zum Gottesdienst an der Kante

 

Nach der Entscheidung des OVG Münster:

Jubel oder Klage? Lützerath bleibt!

Am Sonntag "nach dem Urteil", 15 h, Eibenkapelle Lützerath

 

Während sich die neue Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag für die Rettung der Keyenberger Dörfer stark macht, bleibt das Dokument an anderer Stelle vage. Dort heißt es: „Über Lützerath werden die Gerichte entscheiden.“

Die erste wichtige Gerichtsentscheidung über die Zukunft des letzten Privatgrundes von Lützerath erwarten wir in diesen Tagen. Wie es auch kommen mag: Für den Sonntag nach dem Urteil des OVG Münster laden wir euch ein zu einem Gottesdienst an der Eibenkapelle.

Wir hoffen natürlich alle, dass wir Grund zur Freude haben und zum Dank. Wenn es dennoch anders kommt: Wir wollen unsere Enttäuschung, unsere Trauer in Gemeinschaft ausdrücken. Und uns vorbereiten, auf das was kommt.

Haltet euch informiert.

Anläßlich des vierten Jahrestags der Zerstörung des Immerather Doms:

Gedenk-Kreuz für Immerath

8.1.22

Im Rahmen des heutigen Dorfspaziergangs und anläßlich des vierten Jahrestags der Zerstörung des Immerather Doms hat "Die Kirche(n) im Dorf lassen" heute ein Kreuz aufgerichtet. Nicht auf dem Platz des abgerissenen Domes, der ist uns inzwischen unerreichbar; aber an der alten Abzweigung von Lützerath Richtung Immerath, im Tagebauvorfeld.

 Fotos oben und unten: Barbara Schnell

Mitte: UPA

 

Und zeitgleich wurde das Dach des letzten von RWE "besetzten" Hauses übernommen, die Türen geöffnet! Die dort einquartierten Security-Mitarbeiter packten in Ruhe ihre Sachen (mit Unterstützung der Aktivistis) und fuhren winkend davon. Was für ein schöner Tag!

Einladung zum Sternsingen an der Kante

„Gott segne dieses Haus und alle die dort gehen ein und aus“

Donnerstag, 6. Januar 2022, 11 h in Lützerath an der Eibenkapelle

 

Am Festtag Dreikönig ziehen seit Jahrhunderten Sternsinger*innen von Haus zu Haus, um die Häuser und die in ihnen lebenden Menschen singend zu segnen. Dieser alte Brauch der Häusersegnung und der Solidarität erinnert an die Gaben, die die drei Sterndeuter dem neu geborenen Befreier im Stall brachten und dabei erkannten, dass es eine Hoffnungsperspektive in dieser Welt geben kann. Diese Hoffnung möchten wir mit dem Sternsingersegen im Rahmen eines Gottesdienstes zu den noch verbleibenden Häusern in Lützerath bringen. Denn wir halten daran fest. Lützerath lebt und Lützerath kann ein Segen sein!

Corona: Angesichts der steigenden Zahlen halten wir uns bitte an 3G und achten trotzdem auf Abstände; zudem liegen wieder Listen aus.

Das Video gibt es hier!

Kommt alle zur Demo heute abend um 18 h:

Osterholz wird geräumt!

25.1.22
Eine traurige Nachricht: Osterholz wird jetzt geräumt (s. Notruf unten). Es sind Verhandlungen mit der Polizei im Gange, damit die Mahnwache da bleiben kann, wo sie jetzt ist. Autos und Busse werden durchsucht, Fussgänger*innen und Fahrradfahrer*innen scheinen zurzeit durchzukommen.

 

Heute um 18 Uhr findet eine Demo statt, Treffpunkt ist der Bahnhof Vohwinkel. 

 

Zeigt eure Solidarität, kommt, wenn es euch irgend möglich ist.

Im Falle eines negativen Urteils: Auch „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ wird

Lützerath verteidigen!

Wir alle warten gespannt auf das Urteil aus Münster – und hoffen natürlich auf einen positiven Ausgang. Aber wir sind auf alle Fälle vorbereitet. Falls es doch zur Enteignung von Eckhard Heukamp, der Räumung von Lützerath kommt, werden wir uns an seiner Verteidigung beteiligen – in unseren Formen, mit unseren Mitteln.

Wir rufen alle Menschen, die sich uns verbunden fühlen, dazu auf, sich in einer ihnen entsprechenden, ihnen möglichen Form an der Verteidigung Lützeraths zu beteiligen.

Im Mittelpunkt steht für uns Bewahrung und Schutz der Eibenkapelle: Dorthin werden sich Menschen von KiDl begeben, sobald eine Räumung absehbar ist, und – zeitlich offene – Liturgische Mahnwachen zu halten.

Dort soll auch unser „Tag X-Gottesdienst“ stattfinden, zu dem wir kurzfristig einladen werden. Allerdings ist zu befürchten, daß Lützerath schnell großräumig abgesperrt wird – in diesem Fall treffen wir uns an der Kirche von Holzweiler, gehen gemeinsam, in einer Prozession, so weit in Richtung Lützerath, wie es eben möglich ist, und halten dort Gottesdienst.

Es wird viele Menschen geben, die sich – aus welchen Gründen auch immer – stärker abseits halten, gleichzeitig aber ihre Solidarität ausdrücken wollen. Für sie werden von verschiedenen Organisationen Mahnwachen in der Umgebung angemeldet werden – informiert euch bitte kurzfristig über die einschlägigen Twitterkanäle. Wir werden versuchen, auch dort anwesend zu sein, mit einem gelben Kreuz, um das ihr euch sammeln könnt.

Außerdem wurden wir gebeten, einen evtl. nötigen Gesa-Support zu unterstützen: Kommt zu den Mahnwachen an den Orten, in denen Menschen in Gewahrsam sitzen (Mönchengladbach, Aachen, Köln …) und unterstützt sie praktisch nach ihrer Entlassung, durch Essen, warme Getränke, Transport zum Bahnhof etc.

 

Auch wenn wir alle hoffen, daß es nicht zur Enteignung, zu Räumungen kommen wird:

Wir sehen uns in Lützerath!

Einladung zum Gottesdienst an der Kante

Nach dem Urteil. Wie weiter?

Sonntag nach dem Urteil, 15 h, Eibenkapelle Lützerath

 

Wie es auch kommen mag: Für den Sonntag nach dem Urteil des OVG Münster laden wir euch ein zu einem Gottesdienst an der Eibenkapelle.

Wir hoffen natürlich alle, daß wir Grund zur Freude haben und zum Dank. Wenn es dennoch anders kommt: Wir wollen unsere Enttäuschung, unsere Trauer in Gemeinschaft ausdrücken. Und uns vorbereiten, auf das was kommt.