12. Etappe von Bad Pyrmont nach Lemgo, 16. Juli 2021

Kreuzweg für die Schöpfung wird fortgesetzt: Jetzt erst Recht!

Trotz - oder gerade wegen - der Flutkatastrophe wird der Kreuzweg für die Schöpfung fortgesetzt. In der WDR-Sendung Lokalzeit OWL (Ostwestfalen-Lippe) brachte es Michael Friedrich auf den Punkt: "Ich hoffe, dass das der Fukushima-Moment der Anti-Braunkohlebewegung ist. Dass so, wie Fukushima das Ende der Atomkraft war, dieses Unwetter das Ende der Braunkohle sein wird."

 

11. Etappe des Kreuzwegs für die Schöpfung - Grohnde nach Bad Pyrmont, 15. Juli 2021

“Du bereitest mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.” [Psalm 23:5]

 

 

 

 

 

 

 

Frühstück mit Blick auf das AKW Grohnde und seine Kühltürme

======  Pressemitteilung, 15. Juli 2021 =======

 

Kreuzweg für die Schöpfung von Gorleben nach Garzweiler:

Polizei unterbricht Gottesdienst am AKW Grohnde

Initiative widerspricht Darstellung der Polizei Hameln

 

Gestern gegen 17 Uhr feierte der „Kreuzweg für die Schöpfung von Gorleben nach Garzweiler“ einen Gottesdienst vor dem Atomkraftwerk Grohnde. Thema war die Geschichte des Kraftwerks, die bundesweiten Proteste der 70er Jahre gegen die Atomtechnologie und vor allem die Gewalt, mit der diesen Protesten begegnet wurde.

Ausgerechnet an dieser Stelle wurde der Gottesdienst von einer Polizeistreife unterbrochen. Sie bemängelten, daß einige wenige Teilnehmer Radweg und Grünstreifen verlassen und die Straße betreten hatten – was umgehend korrigiert wurde.

Trotzdem verlangten die Beamten die Personalien der Theologin Cornelia Senne, die den Gottesdienst anleitete, da sie Versammlungsleiterin sei. Auf ihren Einwand, dass dies ein Gottesdienst sei, keine Versammlung, erwiderte einer der Beamten: „Das ist kein Gottesdienst, die haben doch Fahnen.“ Er verlangte weiterhin Personalien: „Sonst geht es hier nicht weiter!“ Nach längerer Diskussion und nur unter Protest gab Cornelia Senne ihre Personalien ab, um die Fortführung des Gottesdienstes zu sichern.

Die Organisator*innen protestieren gegen diese Einschränkung der Religionsfreiheit und die Delegitmierung ihrer Gottesdienste. Cornelia Senne: „Was ein Gottesdienst ist, liegt nicht im Ermessen der Polizei.“

Die Darstellung der Polizei Hameln, die Gottesdienstbesucher hätten sich „direkt vor dem Tor des AKW mit Plakaten versammelt“ (Twitter Polizei Hameln) ist falsch. Niemand hat sich dem Tor auch nur auf 30 m genähert. Auch erfolgte die Aufnahme der Personalien nicht einvernehmlich, wie die Polizei schreibt.

Von Springe nach Hameln, 13. Juli 2021

9. Etappe des Kreuzwegs für die Schöpfung

Andacht bei der Marktkirche St. Nikolai in Hameln, gehalten vom Pilgerbeauftragten der katholischen Kirche. Er erinnerte daran, dass die Bewahrung der Schöpfung für Christen eine Pflicht ist. (Ob Herr Dieser, der Bischof von Aachen, das auch weiß?)

 

Hier findet Ihr ein Video mit Begleitlied Nr. 2 zum Kreuzweg, gesungen von Anselm Meyer Antz. Und weils so schön ist, hier nochmal das vor ein paar Tagen schon erwähnte Video "von oben".

Das gelbe Kreuz „übernachtete“ in der Marktkirche St. Nikolai.

Hannover, 11. Juli 2021

“Ruhetag” auf dem Kreuzweg für die Schöpfung

Öffentliches Picknick am Gorlebenstein, einem großen Findling am Raschplatz hinter dem Bahnhof, der beim legendären Gorlebentreck 1979 hier abgeladen wurde.

"Dörfer zu verteidigen ist Handarbeit"

(Waltraud Kieferndorf)

Während der Kreuzweg für die Schöpfung bereits sein 6. Etappenziel in Burgdorf erreicht hat, geht am Braunkohletagebau die Zerstörung weiter. Hier der Link zur neuen Kurzdokumentation 300m – Tagebau Garzweiler II

 

Von Lüchow nach Clenze, 5. Juli 2021tter.com/Kreuzweg2021/status/1411851840845717507?s=20

https://twitter.com/Kreuzweg2021/status/1411851840845717507?s=20https://twitter.com/Kreuzweg2021/status/1411851840845717507?s=20

2. Etappe auf dem Kreuzweg für die Schöpfung

Kleine Kundgebung auf dem Marktplatz von Lüchow.

 

Und hier gibts ein schönes Video vom Tag.

Sonntag, 4. Juli, Gorleben:

Kreuzweg für die Schöpfung in Gorleben gestartet

Einer der "alten" Kreuzträger von 1988 und der "neue" von 2021 legen gemeinsam das Kreuz vor Pastor Kruse ab, der es segnen wird - ein sehr beeindruckender Moment!

 

Unter großer Beteiligung aus Gemeinden, den Kreisen des Anti-Atom-Widerstands der Region und auch der Presse startete am Sonntag der "Kreuzweg für die Schöpung" in Gorleben, am Ort des Gorlebener Gebetes, das dort seit 30 Jahren jeden Sonntag gehalten wird. Über Lüchow und Clenze ging es weiter - immer unter großem Zuspruch der Menschen am Weg. Die Grundidee des Kreuzwegs - die Verbindung zwischen den verschiedenen Kämpfen und den jeweiligen Aktueren zu stärken - wird überall spontan verstanden und gut aufgenommen. Gerade die Gespräche zwischen "alten" Gorleben-Aktivist*innen und den "jüngeren" von der Kante sind spannend und ergiebig.

Vertreter*innen von "Die Kirche(n) im Dorf lassen" sind mit der Pilgergruppe unterwegs und laden alle ein: Kommt dazu, lauft ein Stück des Weges mit! Auf kreuzweg-gorleben-garzweiler.de gibt es täglich aktuelle Informationen über den Weg, die Veranstaltungen am Weg.

 

Ein Video zum Kreuzweg gibt es hier. Und hier findet Ihr ein Video mit einem ersten Begleitlied zum Kreuzweg, gesungen von Anselm Meyer Antz.

4. Juli 2021: 87. Sonntagsspaziergang im Hambacher Wald

Ab Morschenich geht der monatliche Sonntagsspaziergang in den nord-westlichen Teil des Hambacher Waldes, zur HambiOase und zur Rodungskante.

 

Ein Video findet ihr hier.

Überraschende Entwicklung in Lützerath

Ehemaliges Kapellengrundstück noch im Besitz der Kirchengemeinde Immerath

„Die Kirche(n) im Dorf lassen“ macht Kaufangebot an Rechtsnachfolger

Wir haben aus zwar inoffizieller, aber zuverlässiger Quelle erfahren, daß das Grundstück der früheren Kapelle in Lützerath weder Eckhard Heukamp noch RWE gehört, sondern immer noch Eigentum der (lange aufgehobenen) Kirchengemeinde Immerath bzw. deren Rechtsnachfolgerin ist. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist dies die Pfarrei Christkönig/Erkelenz, vielleicht auch das Bistum Aachen.

Wir haben beiden umgehend ein Kaufangebot für dieses Grundstück gemacht, um dort ein kleines Denkmal zu errichten, das an die vor Zeiten dort errichtete Kapelle erinnert, einen Gedenkort gegen die in unmittelbarer Nähe stattfindende Zerstörung von Gottes Schöpfung. Bereits heute werden wir an diesem Ort in einem Gottesdienst ein Kreuz aufrichten.

Keinesfalls darf das Grundstück – wie in der Vergangenheit so oft! – an der Öffentlichkeit vorbei, kritik- und verantwortungslos an RWE verschachert werden! Der Aachener Bischof Dieser hat öffentlich und selbstkritisch darauf hingewiesen, daß der verfrühte Verkauf der Kirchen in den bedrohten Dörfern an RWE ein Fehler war, daß diese Politik überdacht werden muß.

Wir appellieren an ihn: Hier bietet sich Ihnen die Chance, fragwürdig gewordenen Prozesse aufzuhalten und mit diesem kleinen, aber äußerst symbolischen Stückchen Land Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Hier können Sie ein Zeichen setzen – nicht nur für die Bewohner*innen der bedrohten Dörfer sondern grundsätzlicher für die dringende Notwendigkeit, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und so das Leben auf diesem Planeten zu schützen.“

Hier zu unserer heutigen Pressemitteilung.

 Fotos: © Barbara Schnell

Gottesdienst an der Kante am 27. Juni 2021

Es war einmal … eine Kapelle in Lützerath

Es stand einmal eine Kapelle in Lützerath, eine Wegekapelle direkt an der Einmündung der heutigen L277 in den Ort. Vermutlich gebaut und gestiftet von früheren Besitzern des Heukamp'schen Hofes. Von dieser Kapelle sind heute nur noch die Grundmauern zu sehen, von Gestrüpp überwachsen. Und trotzdem zeugt dieses Fleckchen Erde auch heute noch davon, daß Menschen andere, ihnen wichtigere Überzeugungen hatten als die Fragen des täglichen (Über)lebens, nach Grundbesitz und Ernteertrag.

Dieser Menschen wollen wir gedenken, uns mit ihnen verbinden, indem wir hier, an diesem von ihnen vor Zeiten gewählten Ort erneut ein Zeichen setzen. Ein Zeichen der Hoffnung, der Versöhnung, des Ausgleichs – mit allem Menschen dieser Erde, mit der Schöpfung selbst. Ein Zeichen gegen die gedankenlose, nur an Profit orientierte Zerstörung, die wenige hundert Meter von hier täglich weitergeht.

Drei Männer besuchen Sarah und Abraham und verkehren das hoffnungslos Irreale ins hoffnungsvoll Reale. Es war einmal… So fangen Märchen an. Laßt uns endlich anfangen, an Märchen zu glauben!

 

Mehr Information und die Predigt finden sich hier, und das Video zum Gottesdienst an der Kante ist hier.

Einladung zum Gottesdienst an der Kante

Drei Männer besuchen Sarah und Abraham und verkehren das hoffnungslos Irreale ins hoffnungsvoll Reale

 Sonntag, den 27.06.2021, 17 Uhr, Lützerath


In einer der ältesten und fernsten Erzählungen der Bibel kommen drei Männer zu Sarah und Abraham, einem kinderlosen alten Paar - bei Sarah hatte der weibliche Zyklus schon lange aufgehört. Einer von ihnen sagte:
„Ich komme ganz sicher zu dir zurück – zur Zeit, die das Leben braucht. Und siehe, dann hat Sara, deine Frau, einen Sohn." (...) Da jauchzte Sara innerlich und dachte: »Nachdem ich verbraucht bin, soll ich Liebeslust bekommen?" (aus Gen 18,10-12)

Mit dieser Erzählung wollen wir uns aufrichten angesichts von Zerstörung und Hoffnungslosigkeit durch den nahenden Bagger und die zugemauerten Häuser. Dazu spüren wir der Frage nach, wie Saras Jauchzen, ihre hoffnungsvolle Freude, ihr späteres Zurückweichen und die abschließende Bestärkung ihrer Hoffnung zusammen gedacht werden können.

Coronahinweis:
Trotz aller Lockerungen bitten wir: Tragt im engeren Kontakt mit anderen BesucherInnen eine Alltagsmaske, bildet Fahrgemeinschaften nur innerhalb Eurer Hausgemeinschaft und tragt Euch in die Nachverfolgungslisten ein!

Im Anschluss an Gottesdienst gibt es an der Mahnwache Lützerath die Möglichkeit zum Austausch.

 

Immer wieder Zerstörung von Kreuzen: Anfrage an RWE

"Warum tun die das?"

Die immer und immer wieder zerstörten Kreuze in Lützerath und Immerath haben zu zahlreichen  Mutmaßungen darüber geführt, wer dies zu verantworten hat. Deshalb hat sich "Die Kirche(n) im Dorf lassen" an RWE gewandt und nachgefragt, ob sie etwas darüber wissen. Den Wortlaut des Briefes und eine begleitende Pressemitteilung findet ihr hier.

Kirche(n) im Dorf lassen unterstützt neues Projekt der Klimagerechtigkeitsbewegung

Kreuzweg für die Schöpfung von Gorleben nach Garzweiler

Ein breites Bündnis aus Klima- und Umweltinitiativen, christlichen Gruppen und kirchlichen Institutionen ruft zu einem „Kreuzweg für die Schöpfung" auf. Ein Kreuz aus Gorleben wird in 26 Etappen (ca. 470 km) nach Lützerath, einem akut bedrohten Dorf an der Tagebaukante Garzweiler getragen. Der Weg führt vorbei am AKW Grohnde, dem neuen Kohlekraftwerk Datteln 4, der RWE-Zentrale in Essen und der Landesregierung in Düsseldorf – und es wird dort nicht nur Andachten geben, sondern auch Aktionen!

Dieser Kreuzweg stellt sich in die Tradition der langjährigen Proteste der Anti-AKW-Bewegung: Schon 1988 trugen Aktivist*innen aus Wackersdorf ein Kreuz in einem „Kreuzweg für die Schöpfung" an den neuen Brennpunkt Gorleben. Damit drückten sie den inneren Zusammenhang der Proteste ebenso aus wie die Solidarität der Umweltaktivist*innen an den verschiedenen Schauplätzen.

Hier knüpfen wir an: Auch heute geht es darum, die unterschiedlichen Aspekte des gemeinsamen Aufstehens für das Klima und die verschiedenen Akteure zusammen zu führen, ob im Widerstand gegen Braun- oder Blutkohle, Gas, Atom – oder gegen neue Autobahnen! Mit dem Kreuzweg wollen wir auch der vielen Menschen gedenken, die in Folge der globalen Klimaerhitzung ihre Heimat oder gar ihr Leben verloren haben - und zugleich deutlich machen, dass wir eine Wirtschaftsweise nicht mehr akzeptieren, die solche Opfer als scheinbar unausweichlich hinnimmt.

Der Kreuzweg ist offen für alle, für Klima-Initiativen und -aktivist*innen, für christliche Gruppen und Kirchengemeinden, für alle, die sich in unterschiedlicher Weise beteiligen möchten: Es gibt die Möglichkeit mitzulaufen – ob eine Stunde, einen Tag, eine Woche – spontan, ganz ohne Anmeldung. Es können auch Etappen von Menschen „adoptiert" werden, die sich vor Ort um Infrastruktur kümmern, Infostände einrichten, Aktionen vorbereiten, Konzerte oder Andachten halten, den Kreuzweg in der Region bekannt machen.

Auf diese Unterstützung am Weg setzen wir: „Ohne Euch geht es nicht – die Streckenführung steht, die Gestaltung liegt bei Euch."

Zum vollständigen Aufruf mit Unterstützern und zur Streckenführung geht es hier.

Weitere Infos auf www.kreuzweg-gorleben-garzweiler.de oder auf Twitter.

Sonntag, 6. Juni 2021:

Zwischen gestörter Totenruhe und entwendeter Zukunft

Das wieder errichtete Kreuz in Immerath als apokalyptischer Fingerzeig

 

Der Abriss der Friedhofsmauer von Immerath, die wieder und wieder zerstörten Kreuze - beides war Anlass für diesen Gottesdienst, in dessen Verlauf wir - natürlich! - wieder ein Kreuz aufrichteten!

Alle Fotos: © UPA

Einladung zum Gottesdienst an der Kante

Zwischen gestörter Totenruhe und entwendeter Zukunft

Das wieder errichtete Kreuz in Immerath als apokalyptischer Fingerzeig

 

Sonntag, den 6.6.2021 in Immerath ca. 15 h (im Anschluss an den Dorfspaziergang und an das Konzert von „Lebenslaute“ in Lützerath)

 

Die Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ (KIDL) errichtet „an der Kante“ an den Orten religiöser Erinnerung immer wieder Kreuze, seit dem Oktober 2020 vier Mal in Immerath am Ort des zerstörten Doms und drei Mal auf einer verwüsteten Fläche gleich am Ortseingang von Lützerath. Diese Kreuze werden immer wieder entfernt, obwohl es sich um religiöse Symbole handelt, und obwohl die Initiative KIDL mit diesen Symbolen der absoluten Erniedrigung Gottes nichts anderes tun will als vor der Zerstörung von Gottes Schöpfung warnen.

Im Mai 2021 ist nun auch der Friedhof von Immerath eingeebnet worden, kein Gedenken mehr soll es auf der Fläche des Dorfes geben. Trotz des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes mit seiner Rüge der herrschenden Klimapolitik wird den Toten sogar ihre Ruhe genommen und damit vor allem das Gedenken der Lebenden zerstört, um die Zukunft der noch kommenden Menschen mit dem vielleicht nicht mehr aufzuhaltenden Klimawandel mindestens massiv zu gefährden.

In einem der schwierigsten Bücher der Bibel, der geheimen Offenbarung des Johannes, wird die Endzeit in den Blick genommen. Mit der gebotenen Demut wollen wir die globalen Gefahren, die von einer Zerstörung Immeraths für die Kohleextrahierung ausgehen, in der Perspektive der Apokalypse in einem kurzen ökumenischen Gottesdienst in den Blick nehmen. Einmal mehr wird die Initiative KIDL am 6. 6. am Ort des zerstörten Doms von Immerath ein Kreuz aufrichten.

 

Corona: Bitte tragt euch in die Kontaktlisten ein, haltet Abstand, tragt FFP2 Masken und reist einzeln oder mit Menschen eures Hausstands an.

Trotz Regen und Hagel:

Eine schöne Wachszins-Wallfahrt!

Alle Fotos: © UPA

 

Und schon wieder gibt es ein neues Arnold-Lied, diesmal mit "überregionalem" Refrain:

Auf, denn es gibt Widerstand

Die Menschen stehen auf im Land

Auf, das ist kein Weg für uns

In Lützerath geht es rund!

Hier geht es zum Video!

Schon wieder: Kreuze in Lützerath  abgerissen

Nicht nur das am 24. April 2021 aufgestellte Kreuz (Video vom Kreuzbau), sondern auch das "Jubiläumskreuz" vom 16. Mai sind inzwischen wieder abgerissen worden.

Natürlich ist das Grundstück – nicht die Kreuze! – "Eigentum" von RWE. Trotzdem und immer wieder stehen wir fassungslos vor dieser völlig sinnlosen Zerstörung eines Symbols der Hoffnung auf eine bessere Welt, auf Versöhnung und Frieden.

Ein Jahr Gottesdienste an der Kante

"Let all who are thirsty come!"

Sonntag, 16. Mai 2021, 15 h in Lützerath

Bei schönstem Wetter feierten wir unser "Einjähriges" - und stellten ein neues Kreuz in die Wüstenei von Lützerath! Alle Fotos: © Hubert Perschke

Das Video ist inzwischen auch fertig: Jubiläum

Wachszins-Fahrradwallfahrt nach Arnoldsweiler

Oder: Was der Heilige Arnold von Arnoldsweiler mit Klimaschutz, globaler Gerechtigkeit und und kollektivem Eigentum zu tun hat

Pfingstdienstag, den 25. Mai 2021

Am Pfingstdienstag, den 25. Mai 2021, findet im Rheinischen Braunkohlerevier am Hambacher Forst wieder die Wachszins-Fahrradwallfahrt statt. Im letzten Jahr wurde die seit 640 Jahren dokumentierte und schon 1.200 Jahre alte Tradition dieser Wallfahrt wieder zum Leben erweckt.

In Arnoldsweiler liegt der Heilige Arnold (+ um 800) begraben, der als Hofmusiker Karls des Großen von diesem einst nach einem Ritt um den Wald, diesen geschenkt bekam und ihn den umliegenden verarmten Dörfern als Gemeingut übertrug. Die ca. 20 Dörfer bracten jährlich Kerzen als ihren Wachszins in die Arnolduskapelle bis ins 19. Jh. (siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Arnold_von_Arnoldsweiler). Der Bürgewald blieb seit dem Mittelalter in der Hand der Dörfer und somit erhalten – bis er von RWE aufgekauft und mittlerweile zu 90% gerodet und damit unwiederbringlich zerstört wurde zur Braunkohleförderung.

Die Fahrradwallfahrt will an die Notwendigkeit kollektiv verwalteten Gemeingutes angesichts der globalen kapitalistischen Zerstörung erinnern und anregen, sich für Klimagerechtigkeit zu engagieren.

Es wird zwei Fahrradrouten geben:

1) Start in Erkelenz-Keyenberg an der Kirche um 12:30 Uhr.

Fahrradstrecke nach Arnoldsweiler: ca. 34 km

2) Start in Kerpen-Manheim an der Kirche um 14:00 Uhr. Fahrradstrecke

nach Arnoldsweiler: ca. 12 km

Beide Fahrradgruppen treffen sich in Niederzier-Ellen an der Kirche um 15:30 Uhr.

Ankunft an der Arnolduskapelle in Arnoldsweiler (Vikar-Klein-Straße): 16:00 Uhr

 

Gerne sind auch alle, die nicht mit dem Fahrrad sich beteiligen, eingeladen, direkt nach Arnoldsweiler zu kommen. Bereits ab 15:00 Uhr wird es musikalische Beiträge vor der Arnolduskapelle geben. Die Kapelle kann coronabedingt leider nur einzeln betreten werden.

Bringt gerne verzierte Kerzen mit!

Weitere Infos unter: http://naturfuehrung.com/hambacher-forst/

Veranstaltet von: Buirer für Buir, Hambi Support Aachen, Die Kirche(n) im Dorf lassen

Einladung zum Jubiläumsgottesdienst an der Kante

"Let all who are thirsty come!"

Ein Jahr Gottesdienste an der Kante

Sonntag, 16. Mai 2021, 15 h in Lützerath

Auf den Tag genau vor einem Jahr lud "Die Kirche(n) im Dorf lassen" zum ersten Gottesdienst an der Kante ein, damals auf der Maibaumwiese in Keyenberg. Heute laden wir zu unserem 35ten Gottesdienst – niemand von uns hätte damals gedacht, dass KiDl eine solche Entwicklung nehmen würde.
"Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst." (Offb 21,6) 
Es ist dieser Durst nach Gerechtigkeit, der uns alle antreibt, nicht nachzulassen in unserem Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung und ein gutes Leben für alle in Fülle.

 

Corona: Bitte tragt euch in die Kontaktlisten ein, haltet Abstand, tragt FFP2 Masken und reist einzeln oder mit Menschen eures Hausstands an.

 

Ein neues Kreuz für Lützerath

24.4.21

Am Samstag erstand - ganz unspektakulär - ein neues Kreuz auf der Abrissfläche von Lützerath. Ein Video vom Kreuzbau gibt es hier. Dank an alle "Kreuzarbeiter"!

Karfreitags-Kreuz von RWE abgerissen

Das im Rahmen des Karfreitags-Gottesdienstes in der Ödnis von Lützerath aufgerichtete (verhüllte) Kreuz wurde nach wenigen Tagen von RWE abgerissen – ebenso wie das an Weihnachten auf den Fundamenten des gefallenen Immerather Domes errichtete Kreuz.

Natürlich sind beide Grundstücke – nicht die Kreuze! – "Eigentum" von RWE. Trotzdem stehen wir fassungslos vor dieser völlig sinnlosen Zerstörung eines Symbols der Hoffnung auf eine bessere Welt, auf Versöhnung und Frieden.

Andacht im Anschluss an den Dorfspaziergang

Gerechtigkeit statt Repression

Sonntag, 11.4.21, im Anschluss an den Dorfspaziergang ca. 15 Uhr in Lützerath

Thema dieser Andacht war das Hungertuch von Misereor, das wir an der Absperrung eines der zum Abriss anstehenden Häuser in Lützerath aufgespannt hatten. Es drückt zweierlei aus: Internationale Solidarität und die Anklage von Polizeigewalt, denn es zeigt auf künstlerische Weise den durch die Polizei gebrochenen Fuß eines chilenischen Aktivisten.
Was hat das mit uns zu tun? Die friedlichen Kämpfe für Gerechtigkeit - auch Klimagerechtigkeit - werden weltweit mit Repression beantwortet ...

Hier geht es zum Video! Weitere Informationen zum Hungertuch findet ihr hier.

Ostergottesdienste an der Kante, Karfreitag und Ostermontag, in Lützerath

"Emmaus liegt bei Lützerath" 2.0

Ostermontag, den 5.4.21, 15 h, Lützerath

 

Auch zu unserem zweiten Gottesdienstan den Osterfeiertagen waren - trotz Winterwetter! - zahlreiche Menschen gekommen. Unten einige Fotos (© UPA) und hier das Video.

 

Einladung

Das biblische Emmaus war ein kleinerer, ein wenig bekannter Ort. Trotzdem wählte Jesus den Weg zu diesem unscheinbaren Ort, um sich nach seinem Durchgang durch den Tod zu „offenbaren“. Wie kommt Jesu Botschaft im inzwischen von RWE zerstörten und „unscheinbar“ gemachten Lützerath auf uns zu? Der Frage wollen wir uns in unserem Ostergottesdienst stellen.

 

"Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

Karfreitagsgottesdienst mit Aufrichtung eines verhüllten Kreuzes

 

Freitag, 2.4.21, 15 h, Lützerath

 

Etwa 40 Menschen kamen am Karfreitag nach Lützerath, um dort, unmittelbar an den von RWE verwüsteten Abrissflächen, Gottesdienst zu feiern. Dabei wurde auf dieser Fläche ein Kreuz aufgerichtet - verhüllt mit dem diesjährigen Hungertuch von Misereor. Es zeigt - künstlerisch bearbeitet - das Röntgenbild eines durch Polizeigewalt gebrochenen Fußes eines Aktivisten für soziale Gerechtigkeit aus Chile, und paßt damit sehr genau an diesen Ort!

Hier geht es zum Video und hier findet ihr das beeinduckende Schlußgebet und die Einladung, unten Fotoimpressionen (© UPA).

 

Pressemitteilung vom 23. 3. 21

"Kirche(n) im Dorf lassen" wirft RWE unsensibles und ahistorisches Verhalten vor

Mit einer (englisch verfassten) Pressemitteilungen informiert "Die Kirche(n) im Dorf lassen" die internationale Presse über die Pläne von RWE, die in ihrer Judenfreundlichkeit einzigartige Keyenberger Kirche zu zerstören, während das Grab eines SS-Mannes auf Kosten und mit technischer Unterstützung von RWE umgebettet wird:

 

"Das deutsche Energieversorgungsunternehmen RWE plant die Vernichtung einer einzigartigen Kirche mit einer sehr alttestamentarischen und judenfreundlichen Innenausstattung. Zur selben Zeit wird die ehrenvolle Umbettung der sterblichen Überreste eines SS-Rottenführers und die Wiedererrichtung seines Grabsteins geplant."

 

Hier finden Sie die vollständige (englische) Pressemitteilung, und die deutsche Übersetzung.

Ökumenischer Gottesdienst des Diözsanrats des Bistum Aachen

"Du stellst meine Füße auf weiten Raum" (Ps 31,9) –           Die Kraft des Wandels

Sonntag, 21.3., 14.30 Uhr an der Kirche Heilig Kreuz, Keyenberg

©  UPA

Etwa 200 Menschen nahmen am Sonntag am ökumenischen Gottesdienst des Diözesanrats vor der Kirche in Keyenberg teil, geleitet von Superintendent Sannig und Regionalvikar Propst Markus Bruns. Hinein durften sie nicht - die Spaltung, unter der das Dorf leidet, hat nun auch das Bistum erreicht. Trotz all der versöhnlichen Worte - ein beklemmendes Erlebnis. Hier geht es zum Video, das leider die wunderschöne Musik aus urheberrechtlichen Gründen (sagt youtube) auslassen muß.

 

Einladung:

die Würde des Menschen:

der aufrechte Gang

auf Füßen die tragen

und brechen

und heilen

Blumen

hast Du ausgestreut

unbeirrt

mit Narben und auf Krücken

folgen wir

dieser goldenen Spur.

(Ricarda Moufang)

 

Der Gottesdienst greift thematisch die Fastenaktion von MISEREOR auf. Der zerbrochene Fuß steht für Zerstörung, für die Zerstörung der Schöpfung, der Lebensräume. Diese Szenarien finden wir in Keyenberg, im Rheinischen Revier, aber auch global an vielen Orten dieser Welt. Doch es gibt Hoffnung, Hoffnung auf Heilung und Wandel! Politischer Wandel ist möglich! Und wir stehen in der Verantwortung, darauf hinzuweisen und es selber zu leben.

Mit dem Gottesdienst wollen wir darauf hinweisen: „Eine andere Welt ist möglich. Diese Hoffnung möchte ich verbreiten.“ (Lilian Moreno Sanchez – Künstlerin des Hungertuchs 2021)

Beim Gottesdienst beachten wir die Corona-Regeln.

- Es werden Kontaktlisten ausgehändigt, bitte eintragen.

- Bitte eine FFP 2 Maske bzw. medizinische Maske tragen.

- Bitte haltet Abstand von mindestens 1,5 Metern gegenüber Menschen, die nicht aus eurem Hausstand sind.

- Bitte keine keine Fahrgemeinschaften bilden, sondern reist alleine oder nur mit Personen eures Hausstandes an.

Gottesdienst an der Kante – in Kooperation mit Maria 2.0:

 

Auf dem Weg zu Klima- und Gendergerechtigkeit

"Wo du hingehst, da will auch ich hingehen."

Solidarität als Antwort auf Formen struktureller Gewalt

 

am Sonntag, den 7. März, in Keyenberg an der Kirche, 14:30 h

alle Fotos: ©  UPA

 

Klimagerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit haben viel miteinander zu tun und sie stehen auch in christlicher Perspektive in einer engen Beziehung zueinander. Dies feierten etwa 150 Teilnehmer*innen in einem berührenden Gottesdienst am 7. 3. 2021 zwischen dem Weltgebetstag der Frauen (5.3.) und dem internationalen Frauentag (8.3.) am Tagebaurand in Erkelenz-Keyenberg. Die Bewegung „Maria 2.0“ und die Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“ hatten gemeinsam an den Ort der Zerstörung der Schöpfung eingeladen. In Lesungen und in entsprechenden Liedern (wegen COVID19 nur von einzelnen Sänger*innen gesungen) wurden biblische Frauengestalten lebendig und mit Hilfe der alttestamentarischen Erzählung von Rut vergegenwärtigten sich die Teilnehmer*innen die tiefreligiös verwurzelte Möglichkeit der Solidarität als einer Entgegnung gegen strukturelle Ungerechtigkeit gegen Frauen und gegen Gottes Schöpfung. In einer immer wieder von Beifall unterbrochenen Ansprache wies Maria Mesrian von Maria 2.0 auf die Parallelen hin: So wie die tief ungerechte sexualisierte Gewalt in der Kirche eine verletzende Wunde darstellt, so ist auch die tiefe Grube des Braunkohletagebaus Garzweiler II eine physische und politische Wunde einer intakten und menschen- und naturfreundlichen Erde. Aktivist*innen des Braunkohlewiderstandes aus Lützerath wehrten sich mit Statements während des Gottesdienstes gegen die rein biologische und trennende Zuschreibung von Geschlechtern. Bei eisigen Temperaturen zogen die Teilnehmerinnen von der vom Abriss bedrohten Keyenberger Kirche zum beständig näher rückenden Grubenrand.

Hier zum Video!
 

 

Einladung:

Zeitlich zwischen dem "Weltgebetstag der Frauen" und dem Internationalen Frauentag lädt "Die Kirche(n) im Dorf lassen" zu einem Gottesdienst ein, der den Zusammenhang von Frauenunterdrückung und Umweltzerstörung, von Klima- und Gendergerechtigkeit thematisiert: Beides sind Formen struktureller Gewalt, tief in gesellschaftlichen Institutionen verwurzelt, ob durch den ökonomischen Zwang zu maximalem Profit oder eine über Jahrtausende tradierte, systematische Vorrangstellung von Männern. Beides ist von Einzelnen kaum zu verändern, denn wir alle sind in diese Denk- und Handlungsmuster zutiefst verstrickt.

Wir werden den Gottesdienst an zwei Orten feiern, die exemplarisch für die beiden Formen struktureller Gewalt stehen: Wir beginnen an der Kirche in Keyenberg, die nicht nur Symbol der Gemeinschaft von Menschen und Gott ist, sondern – leider! – auch Symbol einer Institution, die Frauen seit Jahrhunderten systematisch ausgrenzt, herabsetzt, ausbeutet. Von dort gehen wir als Prozession zum Wendehammer an der L277, "an die Kante", an den Ort von Zerstörung der Schöpfung.

Das Alte Testament beschreibt im Buch Ruth eindrücklich die Unfreiheit von Frauen - und weist einen Weg über sie hinaus: durch die unbedingte Solidarität, die das bekannte Zitat ausdrückt. „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen“ – dies wird meist als Ausdruck romantischer Liebe verstanden. Im biblischen Buch Ruth jedoch ist diese Liebe bezogen auf die Unterdrückten, bedeutet Solidarität, die Unterschiede nicht verneint, aber in der Perspektive auf ein gutes Leben für alle hin aufhebt.

Die Predigt hält Maria Mesrian von Maria 2.0.

 

Praktische Hinweise:

– Selbstverständlich sind auch Männer herzlich eingeladen!

– Der Fußweg ist ca. 500 m lang, also für alle gut zu bewältigen.

– Corona: bitte haltet Abstand von mindestens 1,5 Metern gegenüber Menschen, die nicht aus eurem Hausstand sind. Bitte bildet in der Zeit der Pandemie keine Fahrgemeinschaften, sondern reist alleine oder nur mit Personen eures Hausstandes an.

Einladung zum Gottesdienst an der Kante

Heilen statt spalten – Solidarität statt Ausgrenzung

Braune Kohle und COVID19 spalten, isolieren und zerstören – Jesus Christus heilt, ruft zusammen, ruft zum Aufbau

Sonntag, 14.02.2021, ca. 15 h (im Anschluss an den Dorfspaziergang), Mahnwache Lützerath

Nach bewegten Wochen im Eintreten für die Kirchen, die Dörfer und für Klimagerechtigkeit auf der ganzen Erde findet am 14.2. wieder ein Gottesdienst an der Kante ausgehend von der Mahnwache Lützerath statt. Wegen der Kälte wird er als Rundgang mit Stationen gestaltet.

Wir gedenken dabei dankend der vorläufigen Rettung der Kirche von Keyenberg und richten uns aus auf die kommenden Wochen der Auseinandersetzung um den NRW Leitentscheid. Erinnern wollen wir uns angesichts von Zerstörung und Ausgrenzung an Jesu integrierende und heilende Berührung gegenüber dem COVID19 seiner Zeit, der Lepra oder dem Aussatz. Wir erinnern daran, wie der Ausschluss von Menschen und die Exklusivität gesellschaftlichen Geschehens (handele es sich nun um profitorientierte Stromproduktion im 21. Jahrhundert oder um die Verstädterung Palästinas zur Zeit Jesu) vom „Menschensohn“ als Skandal gebrandmarkt wurde.

Das heißt nicht, dass wir die Gefahren der Pandemie geringschätzen oder ignorieren wollen. Bitte tragt Euch beim Besuch in die nur von KIDL verwahrten Kontaktlisten ein, tragt eine FFP 2 Maske, haltet Abstand von mindestens 1,5 Metern gegenüber Menschen, die nicht aus eurem Hausstand sind. Bitte bildet in der Zeit der Pandemie keine Fahrgemeinschaften, sondern reist alleine oder nur mit Personen eures Hausstandes an.

Trendwende? Wichtiger Schritt im Kampf um den Erhalt der Dörfer:

Bistum stoppt Entwidmung der Keyenberger Kirche!

Der WDR berichtet: "Die katholische Kirche in Erkelenz-Keyenberg wird vorerst nicht entwidmet. Das hat nach WDR-Informationen der Priesterrat des Bistums Aachen beschlossen. Das Gotteshaus soll für den Braunkohletagebau Garzweiler II abgerissen werden.

Das Bistum und Bischof Dieser wollen demnach erst einmal die neue Leitentscheidung der Landesregierung für Garzweiler II abwarten." Halleluja!

"Mit meiner Stimme schreie ich zum Herrn; mit meiner Stimme flehe ich zum Herrn."

Klage- und Trauer-Gottesdienst in Keyenberg, Sonntag, 24.1.21, 12 h, an der Kirche

Etwa 120 Menschen folgten der Einladung, Schmerz und Trauer über die Ereignisse der letzten Woche gemeinsam im Gottesdienst zu verarbeiten: die brutalen Abrisse in Lützerath, die Störung unseres Gottesdienste dort am Montag, den 18.1., und schließlich – als wäre das nicht genug gewesen! – der Nachricht von der geplanten Entwidmung der Keyenberger Kirche bereits am 21. März.

Im Anschluss trafen sich etwa 30 Menschen zu Andacht und Trauerumgang in Lützerath.

Hier erste Bildeindrücke (© Alexander Franz), weiter unten der Einladungstext. Ausschnitte gibt es hier auf Video, hier der Link zum gesamten Gottesdienstes und hier zu Andacht und Umgang.

 

Einladung

Die Bilder der Zerstörung in Lützerath stehen uns allen noch vor Augen. Wir sind erschüttert, fassunglos, traurig:

"Mit meiner Stimme schreie ich zum Herrn; mit meiner Stimme flehe ich zum Herrn;

ich schütte meine Klage vor ihm aus und nenne meine Not vor ihm.

Wenn mein Geist in Ängsten schwindet, kennst Du doch meinen Pfad."

(Psalm 142, 2-4)

In dieser Situation erreicht uns die Nachricht: Die Entwidmung der Keyenberger Kirche, d.h. ihre Übergabe an RWE, ist für den 21. März geplant - entgegen der mündlichen Zusage, sie "so spät wie möglich", also im Herbst durchzuführen. Bekannt gegeben wurde dies nicht etwa durch die Bistumsleitung, die sich der Öffentlichkeit gegenüber dafür verantwortet, sondern eher zufällig, durch ein Rundschreiben der Pfarrei Erkelenz. Auch hier stehen wir fassungslos – und empört.

Aus diesem Anlaß laden wir euch zu einem Gottesdienst ein, um Trost und Bestärkung in der Gemeinschaft und in Gott zu finden. Es wird viel Raum geben, in dem wir unserer Betroffenheit und Trauer Ausdruck geben können.

Gegen 14 Uhr bieten wir außerdem einen Trauer-Umgang in Lützerath an.

Corona: Bitte tragt FFP2/medizinische Masken, achtet sorgfältig auf Abstände und tragt euch wie gewohnt in die Listen ein. Gemeinsamer Gesang ist jetzt leider auch im Freien untersagt, es wird einen "Vorsänger" geben.

Entwidmung der Keyenberger Kirche am 21. 3. 21 geplant

Keyenberger Kirche – Zum Abriss freigegeben?

Fassungslos stehen wir vor der heute, am 21. Januar, bekannt gewordenen Planung, die Keyenberger Kirche schon am 21. März zu entwidmen, also die Nutzung an RWE zu übergeben. Dies wurde nicht etwa von einer dafür verantwortlichen Bistumsleitung mitgeteilt, die vor der Öffentlichkeit dafür gerade steht, sondern eher "zufällig", durch ein Schreiben der Pfarrei Erkelenz bekannt. Auch ein Skandal.

 

Mit dieser Entwidmung durch das Bistum Aachen wird Jesus Christus aus unserer Landschaft vertrieben, ein Kleinod der Kulturgeschichte zerstört. Auch bedeutet sie den symbolischen Startschuss für die Zerstörung Keyenbergs - das doch gerade erst eine "Verlängerung" erkämpft hatte.

 

Und theologisch? Wie rechtfertigt Bischof Dieser diese Entscheidung, die eklatant gegen die Enzyklika Laudato Sí von Papst Franziskus verstößt?

 

Diese Entwidmung schränkt weiter die Möglichkeit ein, die deutschen Verpflich-

tungen aus dem Pariser Klimaabkommen zu erfüllen. Sie entspricht den Erwartungen der NRW-Landesregierung und der Konzernführung der RWE AG. Die Entwidmung entspricht einer zukunftslosen, nicht nachhaltigen Klimapolitik. Die Entwidmung entspricht nicht den Orientierungen des Papstes, sie entspricht nicht der Botschaft des menschenfreundlichen Gottes.

Einladung zum Gottesdienst in Lützerath

"Du hast mich aus dem Frieden hinausgestoßen; ich habe vergessen, was Glück ist." Kla, 3,17

Montag, 18.1.21, 13 Uhr in Lützerath

 

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. RWE plant, am Montag mit dem "Rückbau", der Zerstörung der Häuser in Lützerath zu beginnen.
Das Leben, das über Hunderte von Jahren diesen Ort erfüllt hat, soll nun Zerstörung und Verwüstung weichen. Wir sind traurig, entsetzt, fühlen uns ohnmächtig. Dennoch werden wir dort sein, weil wir nicht aufgeben, nicht resignieren, sondern uns der Zerstörung weiter in den Weg stellen. Gemeinsam wollen wir unserer Hoffnung Ausdruck geben, dass selbst aus Trümmern neues Leben möglich ist: "Brecht in Jubel aus und frohlockt, all ihr Trümmer Jerusalems, den Gott tröstet sein Volk, erlöst Jerusalem!" Jes 52,9
Wie immer: Seid vorsichtig, haltet Abstand, tragt Masken, tragt euch in die Listen ein!

Die Kirche(n) im Dorf lassen erhebt schwere Vorwürfe gegen Polizei Aachen

Polizei stürmt in Gottesdienst

Montag, 18.1.21

Mit ca. 80 Menschen feierten wir gestern in Lützerath unseren Gottesdienst (s.u.), während RWE  Gebäude in dem noch bewohnten Dorf abreißen ließ. Die Arbeiten wurden begleitet durch ein Großaufgebot von Werkschutz und einer Einsatzhundertschaft der Polizei. Am Morgen hatten Aktivist*innen bereits mit Sitzblockaden, einem Tripod und dem Versuch von Besetzungen gegen die Zerstörung protestiert.

Als sich eine Gruppe überwiegend junger KlimaaktivistInnen, die von uns ausdrücklich eingeladen waren,  diesem Gottesdienst mit einem Transparent anschlossen, drangen PolizistInnen von zwei Seiten in die Gottesdienstgemeinde ein. Conni Senne. die - kurz nach ihrer Predigt - den Aktivis*innen entgegen ging, fand sich von Polizisten umringt, wurde gestoßen und wiederholt auf den Rücken geschlagen. Anderen TeilnehmerInnen erging es ähnlich, sie konnten sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Die Gottesdienstgemeinde wurde schließlich durch eine doppelte Polizeikette getrennt.

Wir forderten mehrfach erfolglos eine Erklärung des Einsatzleiters für diese Maßnahme und den Abzug der Polizeikette. Erst nach einer knappen halben Stunde konnte der Gottesdienst fortgesetzt werden.

Noch am selben Tag haben wir diese Pressemitteilung verschickt.

Hier geht es zu einem Video der Predigt, hier könnt ihr sie nachlesen und hier der Videolink zum gesamten Gottestdienstt!

 

Die Abrisse in Lützerath gehen unterdes weiter. Für Dienstag, den 19.1. hat ADB ab 7 Uhr eine Mahnwache angemeldet. Unterstützt den Kampf gegen die Vernichtung der Dörfer! Kommt nach Lützerath!

"Dieses Loch verschluckt sogar unsere Schreie."

Zwei schon ältere Frauen berichten aus Lützerath in einem eindrücklichen Artikel auf "Verheizte Heimat": "Danke an die beiden Verfasserinnen, dass sie uns an ihren Erlebnissen aus Lützerath, an ihrer so unterschiedlichen und letztlich gleichermaßen schmerzerfüllten Sichtweise und an ihrer Verletzlichkeit teilhaben lassen. Auch Sprache kann Gewalt sein – und nachhaltiger schmerzen als ein Fußtritt!"

Gemeinsames Gebet anläßlich des dritten Jahrestag der Zerstörung

Der Immerather Dom: „Landmarke im Herzen“

Samstag, 9. 1. 2021, 15 Uhr in Immerath

alle Fotos: © Hubert Perschke

Gut 40 Menschen kamen gestern zu dem sehr ruhigen Gottesdienst auf dem Boden des zerstörten Immerather Domes. Verlesen wurde die Predigt, die bereits vor drei Jahren, am Vorabend des Abrisses gehalten wurde, auch der damals gelesene Psalm. Gerade dieses Anschließen an die Proteste von damals, aber auch die Ohnmacht und Trauer von damals, war sehr bewegend.

Betroffen machten auch die Bauarbeiten von RWE, die am Westrand des Friedhofs begonnen haben (s. die obigen Fotos). Hier das Video!

 

Einladung

Am 9. Januar 2021 jährt sich zum dritten Mal der Tag des „Rückbaus“ des Immerather Doms durch eine von der RWE Power AG beauftragte Firma. Der Immerather Dom war eine Landmarke im Osten von Erkelenz. Die Vernichtung dieser Landmarke ging auch Menschen ohne explizit kirchlichen Bezug sehr zu Herzen. In den Herzen vieler Menschen aber steht der Dom noch – und er wird auch dort stehen bleiben. Die Initiative „Kirche(n) im Dorf lassen“ gedenkt am kommenden Samstag, dem 9. Januar 2021 um 15:00 h mit einem kurzen gemeinsamen Gebet am Ort des zur Erinnerung wieder und wieder errichteten Kreuzes auf den Fundamenten der gefallenen Kirche dieser „Landmarke im Herzen“. Damit soll auch ein Zeichen gegen die neuerlich in Gang gekommene Zerstörung des benachbarten Dorfes Lützerath gesetzt werden.
Das Gebet findet unter freiem Himmel statt. Die AHA-Regeln sind einzuhalten und die Nachverfolgbarkeit von (möglichen) Infektionsketten wird mit dem bewährten Sicherheitskonzept von KIDL gewährleistet.

Musik gibt es auch: Gerd Schinkel, der immer wieder wunderbare Lieder zum Immerather Dom geschrieben hat, wird ebenfalls vor Ort sein!

Petition „Kohle statt Kirchen?“ beendet

8. Januar 2021

Unsere Petition "Kohle statt Kirchen?" haben wir jetzt mit knapp 2800 Unterschriften geschlossen. Nochmal ein Dankeschön an alle Unterzeichner*innen! Wir bemühen uns derzeit um einen zeitnahen Termin bei Bischof Dieser, um die Unterschriften persönlich zu übergeben - immerhin 92 Seiten!
Inzwischen sind unsere Forderungen weit "überholt" worden: So fordern kirchliche Kreise, wie z.B. Menschen vom Diözesanrat Aachen oder dem Katholikenrat Düren jetzt den Rückkauf der Kirchen! Darüber freuen wir uns sehr! Und glauben, daß unsere Petition – und Eure Unterschriften! – ein wenig dazu beigetragen haben, die Bedrohung von Kirchen und Dörfern durch den Tagebau stärker in die Öffentlichkeit zu tragen. Wir werden Euch natürlich über den weiteren Fortgang  informieren.

20 * C + M + B * 21: Gott segne dieses Haus

Sternsingen in Lützerath, Mittwoch, 6. 1. 21, 13 Uhr

C Perschke
C Perschke

Mit rund 40 Menschen haben wir am Mittwoch in Lützerath Häuser gesegnet, die zum Abriss freigegebenen und auch noch bewohnte! Ganz traditionell mit Stern und Kreide zogen wir am Dreikönigstag durch das Dorf, mit einer wunderbaren Bläsergruppe (Danke!) und den vielen aus der Kindheit vertrauten Sternsinger-Liedern.

Dass wir auch anderes Liedut kennen, zeigte sich nach Abschluss der Segnung, als wir zwei Menschen, die seit den frühen Morgenstunden ein Dach besetzt hielten, unsere Hochachtung musikalisch zukommen ließen!

Hier geht es zu einer Fotostrecke, zum Text der Predigt und der Einladung. Und dies ist der Link zum Video.

RWE  beginnt mit Abrissen in Lützerath

Heute, am 4. Januar 2021, hat RWE mit den Vorbereitungen für Abrisse im noch bewohnten Dorf Lützerath begonnen. Wir rufen alle auf, gegen dieses menschenverachtende Vorgehen zu protestieren. Kommt nach Lützerath, stellt euch der Zerstörung entgegen!

Hier geht es zu unserer aktuellen Pressemitteilung.